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Die Finalisten der HIN & SHS Innovation Challenge: doclift – Die Fortbildungs- und Vernetzungsplattform für Gesundheitsfachpersonen

Philipp Senn
Philipp Senn

Ende Juni hat die erste Edition der HIN & SHS Innovation Challenge stattgefunden. Dieser Wettbewerb, der in Zusammenarbeit mit Swiss Healthcare Startups (SHS) lanciert wurde, verfolgt das Ziel, Startups zu fördern, die mit ihren Lösungen einen Beitrag zur digitalen Zusammenarbeit und Vernetzung und damit zur Effizienz im Schweizer Gesundheitsmarkt leisten wollen. Unter den Finalisten, die ihre Lösung vor der Jury präsentierten, befand sich auch das Startup doclift, das eine Fortbildungs- und Vernetzungsplattform für Gesundheitsfachpersonen, Spitäler und weiteren Organisationen im Gesundheitswesen betreibt. Im Interview mit Frank Eisenlohr erfahren Sie, was die Gründer dazu bewogen hat, dieses Startup zu gründen, und was ihr Beitrag zur effizienten Digitalisierung des Gesundheitswesens ist.

Wie und wann entstand die Idee für doclift? Was hat Sie dazu motiviert, gerade im Gesundheitswesen ein Startup zu gründen?

Das Startup ist zwar noch nicht gegründet, aber wir sind auf dem besten Weg. Ausschlaggebend war die starke Nachfrage von Spitälern, Verbänden und der Pharmaindustrie nach effizienten Lösungen zur Bereitstellung von Fortbildungsangeboten. Gleichzeitig gibt es im Gesundheitswesen grossen Nachholbedarf in der Digitalisierung, da Fragmentierung und Datensilos die Zusammenarbeit behindern – und genau hier setzt doclift an. Die Idee für doclift entwickelte sich aus den positiven Erfahrungen mit Expertshare, einer SaaS-Plattform für Live- und Hybrid-Events, die ursprünglich für den Finanzsektor konzipiert wurde.

Welche spezifischen Probleme im Gesundheitswesen adressiert doclift? Wie unterscheidet sich Ihre Lösung von bestehenden Ansätzen?

doclift geht über die reine Wissensvermittlung hinaus, wie sie ein klassisches Learning Management System (LMS) bietet. Unsere Plattform fördert zusätzlich den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gruppen von Gesundheitsfachpersonen – von Ärzten und Pflegepersonal über Physiotherapeuten bis hin zu Praxisassistenten und der Industrie. So entsteht ein vernetztes Ökosystem, das interdisziplinäre Zusammenarbeit und Wissenstransfer unterstützt.

Wie verbessert Ihre Lösung das Leben von Patienten oder das Arbeiten von Fachkräften im Gesundheitswesen? Können Sie konkrete Beispiele nennen, wie die HIN Community von Ihrer Lösung profitieren wird?

doclift verbessert das Arbeiten von Gesundheitsfachkräften, indem Fortbildungen und der Austausch zwischen Fachgruppen zentralisiert und vereinfacht werden. Durch die sichere Integration von HIN Services können Weiterbildungszertifikate digital verifiziert und automatisch verwaltet werden, was den administrativen Aufwand erheblich reduziert. Ein konkretes Beispiel: Ärzte können über doclift schnell und sicher auf relevante Lerninhalte zugreifen und diese in ihren Arbeitsalltag integrieren, was letztlich auch der Patientenversorgung zugutekommt.

«Unsere Plattform fördert zusätzlich den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gruppen von Gesundheitsfachpersonen. So entsteht ein vernetztes Ökosystem, das interdisziplinäre Zusammenarbeit und Wissenstransfer unterstützt.»

Welche Technologien setzen Sie ein, um Ihre Lösung zu entwickeln und zu betreiben? Warum haben Sie sich für diese Technologien entschieden?

doclift basiert auf einer föderativ aufgebauten und skalierbaren SaaS-Plattform, die moderne Webtechnologien wie Cloud-Computing und APIs nutzt. Zusätzlich integrieren wir Identitätsmanagement-Systeme wie SSO und HIN Services für sichere Authentifizierung und Datenverarbeitung. Diese Technologien bieten die nötige Flexibilität und Sicherheit, um die spezifischen Anforderungen des Gesundheitswesens zu erfüllen und eine nahtlose, datenschutzkonforme Zusammenarbeit zu ermöglichen.

Was hat Sie dazu bewogen, sich für den HIN & SHS Innovation Challenge zu bewerben? Was nehmen Sie von dieser Erfahrung mit?

Die Möglichkeit, mit HIN als führendem Anbieter für sichere Kommunikation im Schweizer Gesundheitswesen zusammenzuarbeiten, war ein wesentlicher Anreiz für unsere Bewerbung. Die HIN & SHS Innovation Challenge bietet uns zudem die Chance, unsere Lösung vor einem breiten Fachpublikum zu präsentieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Wir erhoffen uns extrem viel von der Zusammenarbeit mit HIN und streben eine tiefe Integration unserer Plattformen an.

«Die HIN & SHS Innovation Challenge bietet uns zudem die Chance, unsere Lösung vor einem breiten Fachpublikum zu präsentieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen.»

Welche Vision haben Sie für die Zukunft von doclift und wie planen Sie, diese zu erreichen? Welche nächsten Schritte sind geplant, um Ihre Ziele zu verwirklichen?

Unsere Vision für doclift ist es, die führende Plattform für medizinische Fortbildung und Zusammenarbeit in der Schweiz und darüber hinaus zu werden. Wir wollen ein vernetztes Ökosystem schaffen, das Gesundheitsfachpersonen, Institutionen und Industrie nahtlos miteinander verbindet. Um dieses Ziel zu erreichen, planen wir, unsere Partnerschaften mit Schlüsselakteuren wie HIN auszubauen, die Plattform kontinuierlich weiterzuentwickeln und zusätzliche Funktionen für personalisierte Weiterbildung und sichere Zertifizierung zu integrieren. Die nächsten Schritte umfassen die Erweiterung unseres Kundenstamms und die tiefere technische Integration von HIN-Diensten.

 

Glossar

Was ist eine SaaS-Platform?

SaaS (Software as a Service) ist ein Modell, bei dem Software über das Internet bereitgestellt und genutzt wird, ohne dass sie lokal installiert werden muss, wobei die Anbieter die Infrastruktur und Wartung übernehmen.

Und was ist mit Cloud Computing gemeint?

Cloud Computing bezeichnet die Bereitstellung von IT-Ressourcen wie Speicher, Rechenleistung und Software über das Internet, wodurch Unternehmen und Nutzer flexibel und bedarfsorientiert auf diese Dienste zugreifen können und sich lokale Hardware einsparen lassen.

Und was mit API?

Eine API (Application Programming Interface) ist eine Schnittstelle, die es ermöglicht, dass Softwareanwendungen miteinander kommunizieren und Daten oder Funktionen austauschen, ohne die internen Details der jeweiligen Programme offenzulegen.

Oder SSO?

SSO (Single Sign-On) ist ein Authentifizierungsverfahren, das es Benutzern ermöglicht, mit einer einzigen Anmeldung auf mehrere Anwendungen oder Systeme zuzugreifen, ohne sich bei jeder Anwendung erneut anmelden zu müssen.

Portrait Frank Eisenlohr

Frank Eisenlohr

Frank Eisenlohr ist Advisory Board Member von doclift und Consultant für digitale Transformation im Gesundheitswesen. Sein Fokus liegt auf Kunden aus der Pharmaindustrie, Spitälern, Verbänden und dem öffentlichen Sektor. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Schulung und Implementierung von KI- und Automatisierungslösungen, die die Effizienz von Mitarbeitern steigern und die interne sowie externe Zusammenarbeit optimieren.

Philipp Senn
Autor: Philipp Senn - Leiter Kommunikation

Sprache und Informationstechnik haben mich schon immer fasziniert – bei HIN kann ich beides verbinden. Als Leiter Kommunikation bei HIN und «nebenamtlicher» Referent für die HIN Academy möchte ich unseren Lesern vielschichtige Aspekte der digitalen Transformation vermitteln und ihr Bewusstsein für die damit zusammenhängenden Fragen der IT-Sicherheit schärfen.

Expertise
Sprache und Informationstechnik haben mich schon immer fasziniert – bei HIN kann ich beides verbinden. Als Kommunikationsspezialist habe ich in der IT, im Verbandswesen und in der öffentlichen Verwaltung Erfahrung gesammelt. Als Leiter Kommunikation bei HIN und «nebenamtlicher» Referent für die HIN Academy möchte ich unseren Lesern vielschichtige Aspekte der digitalen Transformation vermitteln und ihr Bewusstsein für die damit zusammenhängenden Fragen der IT-Sicherheit schärfen.

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Im HIN Blog informiere ich über aktuelle Entwicklungen bei HIN, stelle Persönlichkeiten und Meinungen zur Digitalisierung im Gesundheitswesen vor und berichte über E-Health und Datensicherheit. Ich führe Interviews mit Exponenten der Branche oder recherchiere Hintergrundinformationen – und gebe Ihnen so einen Einblick hinter die Kulissen.

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(Fremd-)Sprachen und Technik stehen bei mir auch privat hoch im Kurs, sei es bei Reisen in ferne und weniger ferne Gefilde oder kleinen Bastelprojekten in Haus und Garten. Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meiner Familie. Ich lache gern und bin für ein spannendes Gespräch unter Freunden, Kollegen oder Bekannten immer zu haben.

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