Covid-Zertifikate einfach aus der Praxissoftware erstellen – sofern gewisse Bedingungen erfüllt sind

Covid-Zertifikate einfach aus der Praxissoftware erstellen – sofern gewisse Bedingungen erfüllt sind

Daniel Huser
Daniel Huser

Ambulante Leistungserbringer werden Covid-Zertifikate künftig direkt aus der bestehenden Praxissoftware heraus erstellen können – jedoch nur, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind. Obschon der Bundesrat die ambulanten Leistungserbringer um Unterstützung bittet und gemäss den Medien HIN mit dem Anschluss der Ärzteschaft und Apotheker an die Bundeslösung des Impfzertifikats beauftragt hat, autorisiert eine Mehrheit der Kantone weder die drei Verbands-assoziierten Plattformen documedis, abilis und AD Swiss noch andere Dienstleister. Das müssen Zertifikats-Aussteller wissen.

Hausarztpraxen spielen beim Impfen der Bevölkerung gegen Covid-19 eine wichtige Rolle. Zu den Leistungen im Zusammenhang mit der Impfung gehören auch die Dokumentation für das Impfmonitoring des Bundes und/oder kantonale Impf-Systeme (vacme und oneDoc) sowie das Erstellen eines Impfnachweises zuhanden der geimpften Person. Dieser Impfnachweis wird künftig durch ein offizielles, international kompatibles Covid-Zertifikat ergänzt werden.

Covid-Zertifikate direkt aus der Praxissoftware erstellen

Sofern gewisse Bedingungen erfüllt sind, können ambulante Leistungserbringer Covid-Zertifikate direkt aus ihrer Praxissoftware heraus erstellen, sofern sie von ihrem Kanton dafür berechtigt wurden. Möglich macht dies der bestehende Service der AD Swiss. Das AD Swiss Convenience Interface (ADS CI) wurde um die entsprechende Funktionalität erweitert. Es basiert auf der eindeutigen Identifizierung der Leistungserbringer mithilfe deren HIN Identität.Die Lösung reduziert den Aufwand zum Erstellen der Covid-Zertifikate auf ein Minimum und stellt sicher, dass die Leistungserbringer keine zusätzlichen Services oder Applikationen einrichten oder installieren müssen. Den Nutzern entstehen keine Kosten – abgesehen vom HIN Anschluss, den die Meisten bereits haben.

«Eine Mehrheit der Kantone autorisiert weder die drei verbands-assoziierten Plattformen documedis, abilis und AD Swiss, noch andere Dienstleister. Damit verhindern die Kantone eine Lösung, die es den Leistungserbringern ermöglichen würde, Covid-Zertifikate effizient und in den von ihnen bereits genutzten Primärsystemen zu erstellen.»

— Yvonne Gilli, Präsidentin FMH, 

Voraussetzungen für die Zertifikatserstellung aus dem PIS

Damit die Erstellung von Covid-Zertifikaten aus der Praxissoftware funktioniert, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:Das PIS muss an AD Swiss angeschlossen seinBereits integriert ist die Funktionalität in die Praxissoftwares der Hersteller Vitodata, amétiq, TMR, Ärztekasse Genossenschaft, Advanced Concepts und triaMED (Stand 11. Juni 2021). Fünf weitere Anbindungen sind in Vorbereitung. Damit wird eine Abdeckung von mehr als 80 Prozent der Leistungserbringer gewährleistet.Ist Ihre Praxissoftware noch nicht an AD Swiss angeschlossen? Fragen Sie direkt bei Ihrem Softwareanbieter nach dem aktuellen Stand.Der Kanton muss AD Swiss autorisierenDamit Ärztinnen und Ärzte Covid-Zertifikate aus ihrer Praxissoftware heraus erstellen können, müssen die Kantone AD Swiss autorisieren. Bisher ist dies lediglich in den Kantonen Aargau, Glarus, Graubünden, Luzern, Obwalden, Schwyz und Solothurn erfolgt (Stand Anfang Juni 2021). Zwar sind auch hier weitere Autorisierungen in Vorbereitung, aber eine verbindliche Planung ist mit dem Grossteil der Kantone nicht möglich. Damit wird in der Mehrzahl der Kantone eine effiziente und schlanke Lösung für die ambulanten Leistungserbringer unnötig behindert.

Alternative Lösung

Leistungserbringer, welche Covid-Zertifikate aus einem der oben genannten Gründe nicht aus ihrer Praxissoftware heraus erstellen können, nutzen alternativ das vom BIT für Aussteller zur Verfügung gestellte System. Dazu kommt gemäss Angaben des BAG in einem ersten Schritt eine Webanwendung des BIT zum Einsatz. Die Authentisierung der Leistungserbringer erfolgt auch bei dieser Lösung mittels HIN Identitäten.

Daniel Huser
Autor: Daniel Huser - Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung, Bereichsleiter Projektmanagement & IT-Architektur

Als Experte für innovative Lösungen und Projekte berichte ich über neue Produkte, Services aber auch Anschlüsse an neue Anwendungen von Drittanbietern. Auch den einen oder anderen Sneak Peek vor Lancierungen kann ich Ihnen gewähren. Tauchen Sie mit mir in die einzigartige Welt des Engineerings ein und lernen Sie, wie Lösungen vor Problemen entstehen können.

 

Expertise
Im Bereich Business Engineering und Projektmanagement für das Gesundheitswesen bin ich zuhause. Mehrere Jahre im technischen Support und Solution Engineering brachten mich schliesslich zum Projektmanagement, wo ich unter anderem bis heute tätig bin. Probleme zu lösen, bevor sie entstehen, gehört zu meinen obersten Zielen. Sei es mit neuen Funktionen, Updates oder der Entwicklung von Ideen für völlig neue Services. Seit 2015 bin ich in dieser Funktion unterwegs für HIN.

Redaktionelle Inhalte
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Ganz persönlich
Meine Familie bedeutet mir alles, Zeit mit ihr ist mir absolut wichtig. Sei es beim gemeinsamen Reisen oder einfach nur an einem gemütlichen Tag zuhause.

 

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