Seit Kurzem pflegen der Schweizerische Fachverband Mütter- und Väterberatung (SF MVB) und HIN eine Partnerschaft. Mit Anna Frey, Geschäftsleiterin SF MVB, habe ich mich über die zunehmende Vernetzung und interprofessionelle Zusammenarbeit im Gesundheitswesen sowie über das Engagement des Verbands für Datenschutz und Informationssicherheit unterhalten.
HIN: Die Digitalisierung macht auch vor dem Gesundheits- und Sozialwesen nicht Halt. Wie sind Mütter- und Väterberaterinnen davon betroffen?
Anna Frey: Einerseits sind natürlich heute viele Abläufe im Arbeitsalltag digitalisiert. Während früher Beratungen mittels Karteikarten erfasst wurden oder die Kommunikation mit Geburtskliniken über Fax lief, läuft dies heute digital. Andererseits entwickeln sich aufgrund der heutigen Bedürfnisse der Familien auch die Beratungskanäle weiter: Beratungen via E-Mail, Chat oder Videotelefonie nehmen ergänzend zur persönlichen Beratung vor Ort zu, nun natürlich noch verstärkt durch die Pandemie. Dieser Trend dürfte sich weiter fortsetzen.
Mit welchen Fachpersonen und Organisationen in der HIN Community kommunizieren und arbeiten Mütter- und Väterberatende besonders eng zusammen?
Vernetzung und interprofessionelle Zusammenarbeit sind zentrale Bestandteile der Tätigkeit. Von grosser Bedeutung ist z.B. die Zusammenarbeit mit den Hebammen, welche die Familien für eine kontinuierliche Unterstützung nach dem Wochenbett an die Mütter- und Väterberatung «übergeben», oder auch mit den Kinderärztinnen und -ärzten.
Wie begleitet der SF MVB seine Mitglieder bei den Themen Datenschutz und Informationssicherheit?
Datenschutz und Informationssicherheit sind für uns sehr wichtige Themen, da in der Mütter- und Väterberatung auch sensible und schützenswerte Daten zu den beratenen Eltern, Kindern und vertrauliche Inhalte von Beratungsgesprächen erfasst werden. Im Rahmen unserer «Beratungsstandards und Richtlinien» haben wir z.B. bereits Grundlagen zum Thema Datenschutz erarbeitet und möchten dies in den nächsten Jahren noch vertiefen, um den Mitgliedern eine Orientierung bei diesen Fragen zu geben, die teils sehr komplex sind.
Der SF MVB bietet seinen Mitgliedern neu den «HIN Anschluss Pflege & Unterstützung» an. Wie ist es zur Partnerschaft mit HIN gekommen und was erhoffen Sie sich davon?
Verschiedene Mitglieder arbeiteten bereits seit längerem mit HIN und auch auf Anregung unserer Mitgliederbasis hin haben wir die Kooperation mit HIN initiiert. Wir erhoffen uns davon, einen Beitrag zur sicheren digitalen Kommunikation in der Mütter- und Väterberatung und zur weiteren Sensibilisierung unserer Mitglieder zu den Themen Datenschutz und Informationssicherheit zu leisten.
HIN Anschluss Pflege & Unterstützung
HIN pflegt mit Verbänden des Gesundheits- und Sozialwesens eine Partnerschaft. Spitex-Organisationen, Heime, soziale Institutionen sowie neu auch Fachpersonen und Anbieter der Mütter- und Väterberatung können bei der HIN Mitgliedschaft von einem Spezialangebot profitieren.
Anna Frey
Geschäftsleiterin des SF MVB. Sie hat einen Master in Public Management und Politikwissenschaft und leitet seit 2019 die operativen Geschäfte des SF MVB.
Neue Partnerschaft mit dem SF MVB
Der Schweizerische Fachverband Mütter- und Väterberatung SF MVB ist erste Anlaufstelle für Fachpersonen zu Fragen und Anliegen rund um die Mütter- und Väterberatung. Er setzt sich für Aus- und Weiterbildung in der Mütter- und Väterberatung ein und ist Teil der Trägerschaft für den eidgenössisch anerkannten Abschluss HFP.