«Die Schwachstelle der IT-Sicherheit liegt im Zusammenspiel von Mensch und Technik»
Cyberkriminelle machen auch vor dem Gesundheitswesen nicht Halt. Wer sich der Gefahren bewusst ist und ihnen mit der nötigen Umsicht begegnet, braucht sich davon jedoch nicht einschüchtern zu lassen. Der kompetente Umgang mit IT-Sicherheit lässt sich einfach erlernen, auch ohne vertiefte IT-Kenntnisse.
Die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verbinden viele Gesundheitsfachpersonen mit negativen Emotionen. Sie sind sich im Unklaren, wie ihnen genügend Rechnung getragen werden kann und verabscheuen die komplizierte Technik. In vielen Fällen sind diese Unsicherheiten das Resultat frustrierender Erfahrungen mit IT-Systemen oder mit Situationen, in denen technische Probleme von IT-Fachpersonen nur belächelt wurden. Und vielfach war es nicht nur die Technik, die Anlass zur Wut gab, sondern auch die Haltung, dass der Mensch und nicht die Technik das eigentliche Problem darstelle.
IT-Sicherheit ohne Furcht angehen
Ich selber sehe die Schwachstelle der IT-Sicherheit etwas anders, nämlich im Zusammenspiel von Mensch und Technik. Systeme, deren Anwendung uns in unserer Arbeit Schwierigkeiten bereiten, sind unsinnig. Auch wenn wir äusserst lern- und anpassungsfähig sind, bin ich davon überzeugt, dass die Technik dem Menschen dienen sollte und nicht umgekehrt. Für mich ist der Anwender die grösste Chance für einen sicheren Umgang damit. Aber nur, wenn er diesen Umgang kompetent und mit Sicherheit angeht.
«Der Anwender ist in meinen Augen die grösste Chance für einen sicheren Umgang mit Informationstechnik.»
Integrale Sicherheit erlernen
Der umsichtige Umgang im digitalen Bereich kann einfach erlernt werden, auch ohne vertiefte IT-Kenntnisse. Dies kann Ihnen nicht nur den Alltag erleichtern, sondern auch fatale Folgen durch Cyberattacken verhindern und Ihre Behandlungsqualität verbessern. Denn Gefahren durch Cyberkriminelle sind auch im Gesundheitswesen real und können jeden treffen.Wussten Sie, dass …
… im Jahr 2020 24’398 Straftaten mit einer digitalen Komponente registriert wurden? Gemäss der Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundesamtes für Statistik betraf die grosse Mehrheit, nämlich mehr als 16’000 Fälle, Cyberbetrug. Wer sich der Gefahren bewusst ist, braucht sich davon nicht einschüchtern zu lassen.
Deshalb möchten wir in der HIN Academy Gesundheitsfachpersonen die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz einfach zugänglich machen: Mit Praxisbeispielen, nachhaltiger Sensibilisierung und einfachen Anwendertipps machen wir Sie fit für den sicheren Umgang mit digitalen Daten. Dabei können Sie sich das Angebot je nach vorhandenem Wissen selbst zusammenstellen. So können wir gemeinsam verhindern, dass Unsicherheit im Umgang mit Technik überhaupt aufkommt. Und wir können erreichen, dass Sie sich von den Gefahren der digitalen Welt nicht einschüchtern lassen, sondern einen respektvollen und umsichtigen Umgang damit anstreben.
Und zum Schluss: Beispiel einer Cyberattacke
Kurz vor Feierabend erhalten Sie eine E-Mail, in der der Systemadministrator Sie auffordert, mittels eines Links das Passwort Ihres Benutzerkontos neu festzulegen. Sie klicken auf den Link und landen auf der vermeidlichen Anmeldeseite. Also tun Sie, was von Ihnen verlangt wird und melden sich an, doch es passiert nichts. Am nächsten Tag bemerken Sie, dass Sie nicht mehr auf Ihr Benutzerkonto zugreifen können. Sie wurden Opfer einer Cyberattacke und ein Cyberkrimineller hat nun Zugriff auf Ihr Benutzerkonto …
Solche Attacken können leicht verhindert werden, wenn Sie sich der Gefahr bewusst sind – und einige Tricks kennen. Fährt man beispielsweise mit der Maus über den Link, wird dessen URL angezeigt und Sie können prüfen, ob es sich um das angegebene Ziel handelt. Diese Awareness zu erreichen und Ihnen den richtigen Umgang mit den Gefahren der digitalen Welt zu vermitteln, das ist das Ziel der HIN Academy.