Risiken und Bedrohungen durch Hackerangriffe nehmen zu, gerade im Gesundheitswesen. Auch über die Festtage machen Cyberkriminelle leider keine Ferien. Umso wichtiger ist es, dass Sie auch in dieser Zeit «aware» bleiben.
Auch im Gesundheitswesen nehmen Cyberattacken immer mehr zu. Wer sich jedoch im Arbeitsalltag der Gefahr jederzeit bewusst ist und ein paar Grundsätze beachtet, trägt schon viel zum Schutz seiner Institution oder Arztpraxis bei. In diesem Beitrag haben wir nützliche Tipps zur IT-Sicherheit für Sie zusammengestellt.
Diese Cyber-Bedrohungen sollten Sie kennen
Darauf sollten Sie achten:
Wählen Sie sichere Passwörter
Für Passwörter gibt es einen ganz einfachen Grundsatz: Sind sie leicht zu merken, sind sie auch leicht zu knacken! Ein starkes Passwort ist zentral für die digitale Sicherheit. Denn die ganzen Sicherheitsvorkehrungen einer Praxis bringen nichts, wenn deren Passwörter leicht zu entschlüsseln sind. So ist weder 123456 noch der Name Ihres Wohnortes ein gutes Passwort — auch dann nicht, wenn Sie zusätzlich noch die Ziffern 123 an den Namen hängen.
Setzen Sie einen zweiten Faktor für die Anmeldung
Bei der Zwei-Faktor-Authentisierung wird die Identität eines Nutzers nachgewiesen, indem zwei unabhängige Komponenten (Faktoren) kombiniert werden. Zugriff erhält nur, wer beide Faktoren vorweisen kann. Das erhöht die Sicherheit, da sensible Daten geschützt bleiben, auch wenn einer der Faktoren (z.B. das Passwort des Nutzers) in die falschen Hände gerät. Zwei-Faktor-Authentisierung ist Standard im Gesundheitswesen – und bei HIN.
Seien Sie vorsichtig beim Empfang von E-Mails
Beim Empfang von E-Mails ist immer Vorsicht geboten, insbesondere dann, wenn Sie den Absender der E-Mail nicht kennen.
Sichern Sie ein Backup auf einem externen Speichermedium
Um den Datenverlust bei einem möglichen Angriff gering zu halten, ist es wichtig, regelmässige Backups (Sicherungskopien) zu machen. So sind Sie beispielsweise weniger erpressbar, wenn Sie Opfer eines Verschlüsselungs-Trojaners werden. Wichtig ist, dass Sicherungskopien Ihrer Daten auf einem externen Speichermedium abgelegt werden und dieses nach dem Backup-Prozess wieder vom System getrennt wird. Ansonsten besteht die Gefahr, dass bei einem Angriff auch das Backup verschlüsselt wird.
Machen Sie regelmässige Updates
Es ist wichtig, Betriebssysteme und Applikationen regelmässig auf den neusten Stand zu bringen. Dafür eignet sich (wo vorhanden) die automatische Update-Funktion.
Sperren Sie Ihren Desktop immer
Egal wie lange Sie das Stationsbüro, den Praxisempfang oder Ihren Arbeitsplatz im Homeoffice verlassen, sperren Sie immer Ihren Bildschirm und sichern Sie ihn mittels Passwort oder Finger-Scan. Ansonsten ist es für jede und jeden ein leichtes, an Ihre Daten zu gelangen.
Surfen Sie mit Vorsicht
Verwenden Sie immer die aktuellste Version des Browsers und meiden Sie Browser-Plug-ins wie Java und Silverlight.
Bleiben Sie auch im Homeoffice vorsichtig
Eines der wichtigsten Themen im Homeoffice ist die «Clear Desk Policy», also dass man Patientendaten auf Papier in der Praxis lässt und nur digital auf die wichtigsten Daten zugreift. Wichtig ist auch, dass Sie Ihren Laptop oder Computer auch zuhause mit einem Passwort schützen.
Das können Sie tun, sollte es zu einem Ransomware-Befall kommen
- Gerät sofort vom Netzwerk trennen und externe Speichermedien entfernen, damit sich der Trojaner nicht weiter ausbreiten kann
- Falls Backup vorhanden: System neu installieren und alle Passwörter ändern
- Falls kein Backup vorhanden: verschlüsselte Daten behalten, weil diese manchmal zu einem späteren Zeitpunkt entschlüsselt werden können, falls eine passende Lösung dafür gefunden wird
- Anzeige bei der Polizei machen
- Kein Lösegeld bezahlen, da dies die kriminellen Infrastrukturen stärkt und die verlorenen Daten trotz Bezahlung in vielen Fällen nicht entschlüsselt werden
Wir wünschen Ihnen frohe und sichere Feiertage!